Für eine Forschung ohne Tierleid
Gemeinsam mit über 40’000 Personen fordern wir das Parlament und den Bundesrat auf:
a) sich verbindlich für einen stufenweisen Ausstieg aus belastenden Tierversuchen auszusprechen;
b) Massnahmen zu ergreifen, um den Nutzen der staatlich geförderten Forschung, welche Tierversuche beinhaltet, systematisch zu überprüfen, und diese Resultate regelmässig zu veröffentlichen;
c) die notwendigen Schritte einzuleiten, um den stufenweisen Ausstiegsplan aus belastenden Tierversuchen mit verpflichtenden und konkreten Zielen und Meilensteinen sowie entsprechenden Fristen zu erarbeiten.
Damit soll ein innovativer, tierleidfreier und zukunftsfähiger biomedizinischer Forschungsplatz Schweiz ermöglicht werden.
Begründung
Grundsätzlich ist niemand gegen den Ersatz von belastenden Tierversuchen. Weder die Forschung noch die Industrie, Politik oder die Bevölkerung. Die bisherigen Schritte, die einen Ausstieg aus Tierversuchen und einen Umstieg auf Methoden, die für den Menschen relevante Ergebnisse liefern (sog. humanrelevante und tierfreie Methoden), ermöglichen sollen, genügen jedoch bei Weitem nicht. Seitens der Politik wird in diesem Zusammenhang lediglich regelmässig vorgebracht, dass man in vielen Bereichen nicht auf Tierversuche verzichten könne, da keine tierfreien Alternativen verfügbar seien. Allerdings werden auch nicht genügend Bemühungen unternommen, um solche Alternativen zu entwickeln und zu etablieren.
Im Gegensatz dazu wird die Forschung auf Basis von belastenden Tierversuchen mit Steuergeldern in Millionenhöhe unkritisch gefördert, ohne dass die Qualität ihrer Resultate einer geregelten Überprüfung unterzogen würde – und dies, obwohl der Nutzen tierversuchsbasierter Forschung auch in Wissenschaftskreisen zunehmend angezweifelt wird. Dies führt dazu, dass neue Projekte auf vorherigen aufbauen und so die immer gleichen Methoden zum Einsatz kommen. Auf diese Weise werden die Tierversuche zementiert und innovative Neuerungen behindert oder gar verunmöglicht.
Ein Forschungsstandort, der sich gezielt und bestimmt auf Alternativmethoden ausrichtet, setzt ein klares Zeichen. Er würde Forschende anziehen, die ihrer Arbeit auf höchstem wissenschaftlichem Niveau sowie ethisch vertretbar nachgehen wollen. Durch den Einsatz innovativer und humanrelevanter Methoden würden neue Therapien und Medikamente entwickelt. Die Schweiz kann so ihre Innovationskraft und den Forschungsplatz langfristig sichern.
Belastende Tierversuche bringen keinen Nutzen für den Menschen
Erkenntnisse, die in Tierversuchen gewonnen werden, lassen sich nur begrenzt auf den Menschen übertragen. Sie behindern damit einen innovativen Forschungsplatz, anstatt ihn zu fördern.
Tierversuche sind teuer und zeitaufwändig
Belastende Tierversuche sind kosten- und zeitintensiv. Nebst den vielen Tieren und deren Leid ist der Zeit- und Arbeitsaufwand enorm. Meist ist selbst nach jahre- oder gar jahrzehntelanger Forschung kein konkreter Nutzen für den Menschen absehbar.
Umstieg auf tierfreie Methoden ist zu langsam
Tierfreie Methoden sind zwar teilweise anerkannt, kommen aber in den Laboren nicht zur Anwendung, weil viele Forschende am Tiermodell festhalten. Diese Zurückhaltung verzögert den Umstieg auf tierfreie Methoden unnötig und behindert dadurch den Forschungsfortschritt. Zudem wird das Leiden der Labortiere sinnlos verlängert.
Lösungen für eine effiziente Forschung ohne Tierleid
Es gibt bereits zahlreiche Alternativmethoden, die ohne den Einsatz von Tieren auskommen. Sie erzielen die genaueren und nützlicheren Ergebnisse für den Menschen.
Tierfreie Methoden sind günstiger und führen meist schneller zum Ziel als Tierversuche. Zudem ist die Übertragbarkeit auf den Menschen höher, da mit menschlichen Zellen oder gar mit patient:innenspezifischen Zellen gearbeitet wird.
Die Politik muss die Weichen für die Zukunft stellen, denn ein freiwilliger Umstieg auf tierfreie Methoden ist nicht realistisch. Deshalb muss der Anstoss für eine innovative Forschung mit Zukunft von der Politik kommen.
Trägerschaft
Die LSCV wurde 1883 gegründet mit dem Ziel, Tierversuche mit ethischen und wissenschaftlich stichhaltigen Methoden zu ersetzen.
Die Stiftung für das Tier im Recht (TIR) engagiert sich seit 1996 beharrlich für eine stetige Verbesserung der Mensch-Tier-Beziehung.